Modernisierung der Kläranlage

Die Gemein­de Eching hat bis vor kur­zem zwei getrenn­te Klär­an­la­gen im Orts­teil Wei­xer­au (Aus­le­gung auf 3.500 EW) und im Orts­teil Haun­wang (Aus­le­gung auf 750 EW) betrie­ben. Beide Klär­an­la­gen sind über ihre Aus­bau­grö­ße belas­tet und ent­spre­chen nicht mehr den der­zeit gel­ten­den Regeln der Tech­nik. Im Zuge der Erneue­rung und Erwei­te­rung wird die Klär­an­la­ge in Haun­wang auf­ge­las­sen sowie die Klär­an­la­ge im Orts­teil Wei­xer­au erweitert.

Wie bereits erwähnt wird der Klär­an­la­gen­stand­ort in Haun­wang auf­ge­las­sen. Die Abwas­ser­rei­ni­gung fin­det zukünf­tig in der Klär­an­la­ge Wei­xer­au statt. Damit das Abwas­ser von Haun­wang nach Viecht gepumpt wer­den kann, war die Errich­tung einer unter­ir­di­schen Pump­sta­ti­on im Gelän­de der Klär­an­la­ge Haun­wang erfor­der­lich sowie die Her­stel­lung einer knapp 1.200 m lan­gen Druck­lei­tung von der Klär­an­la­ge Haun­wang nach Viecht. Diese Maß­nah­men wur­den bereits 2020 umge­setzt, so dass diese Ein­rich­tun­gen bereits in Betrieb gehen konnten.

Die Klär­an­la­ge Wei­xer­au soll am bestehen­den Stand­ort um zwei zusätz­li­che Becken erwei­tert wer­den. Die Aus­bau­grö­ße der Klär­an­la­ge beträgt 9.999 EW. Durch den Bau der Becken wer­den die gestie­ge­nen Rei­ni­gungs­zie­le der bio­lo­gi­schen Stufe sicher­ge­stellt. Die eigent­li­che Abwas­ser­rei­ni­gung fin­det künf­tig in den zwei neu zu errich­ten­den Becken, den soge­nann­ten SB-Reak­to­ren (Sequen­cing-Batch-Reac­tor) statt. Das dabei ange­wand­te bio­lo­gi­sche Ver­fah­ren ist eine Vari­an­te des Belebt­schlamm-Ver­fah­rens. Das alte süd­li­che Absetz­be­cken wird bei die­ser Erwei­te­rungs­mög­lich­keit zum Vor­la­ge­be­häl­ter umge­baut. Nach­dem das Abwas­ser in den Reak­to­ren die ver­schie­de­nen Rei­ni­gungs­schrit­te durch­lau­fen hat, wird das sau­be­re Was­ser in den ehe­ma­li­gen Schö­nungs­teich gelei­tet. Die­ser Teich hat nur noch die Funk­ti­on, den Ablauf aus der Anla­ge hydrau­lisch zu steuern.

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Der Auf­trag für diese Maß­nah­me wurde an die Firma Fahr­ner aus Mal­lers­dorf ver­ge­ben. Die Bau­ar­bei­ten haben Anfang März begon­nen. Geplant ist die Inbe­trieb­nah­me der neuen Klär­an­la­gen­tei­le im Novem­ber 2021. Die kom­plet­te Bau­maß­nah­me soll im Früh­jahr 2022 abge­schlos­sen sein.

Zusätz­lich zu den vor­ge­nann­ten Maß­nah­men sind wei­te­re Moder­ni­sie­run­gen an dem gemeind­li­chen Kanal­netz erfor­der­lich. Hier­zu zäh­len eine Kanal­sa­nie­rung im Orts­teil Viecht sowie der Umbau eines Regen­über­lauf­be­ckens und der Ein­bau einer Misch­was­ser­sieb­an­la­ge am Glei­ßen­bach eben­falls in der Ort­schaft Viecht. Dar­über hin­aus ist noch eine unter­ir­di­sche Regen­rück­hal­te­ein­rich­tung, ein soge­nann­ter Stau­raum­ka­nal, in der Nähe der Ort­schaft Berg­ho­fen zu vergrößern.

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Von den Gesamt­kos­ten für die Maß­nah­men von ca. 6,1 Mio. Euro ist ein ent­spre­chen­der Anteil auf die ange­schlos­se­nen Anwe­sen umzu­le­gen. Bei die­sen Maß­nah­men han­delt es sich um eine Ver­bes­se­rung der öffent­li­chen Ein­rich­tung „Abwas­ser­be­sei­ti­gung“. Die Ent­wäs­se­rungs­ein­rich­tung ist gemäß dem Kom­mu­na­len Abga­ben­ge­setz kos­ten­de­ckend zu betrei­ben, d.h. es wer­den von den bei­trags­pflich­ti­gen Grund­stücks­ei­gen­tü­mern ein­ma­li­ge Her­stel­lungs­bei­trä­ge (z.B. für Neu­bau­ten), lau­fen­de Benut­zungs­ge­büh­ren sowie bei einer Ver­bes­se­rungs­maß­nah­me Ver­bes­se­rungs­bei­trä­ge erho­ben.

In wel­cher Form nun die Kos­ten für die Ver­bes­se­rung umge­legt wer­den, hat der Gemein­de­rat in sei­ner Sit­zung am 08.02.2021 beschlos­sen. Die Umle­gung der Kos­ten erfolgt einer­seits über einen ein­ma­li­gen Ver­bes­se­rungs­bei­trag in Höhe­von 80%der ver­bes­se­rungs­bei­trags­fä­hi­gen Inves­ti­tio­nen. Ande­rer­seits wer­den die rest­li­chen 20% über die lau­fen­den Benut­zungs­ge­büh­ren umge­legt.

Wei­ter­hin hat der Gemein­de­rat beschlos­sen, dass der Ver­bes­se­rungs­bei­trag über min­des­tens drei Raten erho­ben wer­den soll. Die erste Rate wird sehr wahr­schein­lich im 4. Quar­tal in Rech­nung gestellt.

Der durch Ver­bes­se­rungs­bei­trä­ge abzu­de­cken­de Auf­wand in Höhe von 80% des Inves­ti­ti­ons­auf­wan­des wird auf rund 4,9 Mio. Euro geschätzt und nach der Summe der Grund­stücks­flä­chen und der Summe der Geschoss­flä­chen umge­legt. Da der Auf­wand noch nicht end­gül­tig fest­steht, wird zunächst ein vor­läu­fi­ger Bei­trag erho­ben. Die­ser beträgt

  • pro m² Grund­stücks­flä­che — 0,50 €
  • pro m² Geschoss­flä­che — 5,78 €

Nach dem der­zeit keine Bür­ger­infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen mög­lich sind, zu die­sem Thema aber ein hoher Infor­ma­ti­ons­be­darf besteht und viele Fra­gen auf­tre­ten wer­den, wird zunächst im April 2021 ein Infor­ma­ti­ons­fly­er an alle Haus­hal­te ver­teilt. Hier wer­den die Maß­nah­men und Kos­ten noch­mals erläu­tert. Dar­über hin­aus wer­den auf die­sem Flyer Berech­nungs­be­spie­le für ver­schie­de­ne Grund­stück­grö­ßen und Geschoss­flä­chen auf­ge­führt, wodurch eine Abschät­zung der jewei­li­gen ent­ste­hen­den Kos­ten mög­lich ist. Soll­te das Infek­ti­ons­ge­sche­hen wie­der Bür­ger­infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen ermög­li­chen, wer­den diese selbst­ver­ständ­lich angeboten.Darüber hin­aus steht Ihnen die Ver­wal­tung für Fra­gen zu die­sem Thema gerne zur Verfügung.

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